Physiotherapie

Die Physiotherapie ist eine Therapieform, die darauf abzielt mit naturgegeben Mitteln gestörte physiologische Funktionen im Körper wiederherzustellen.

Unter naturgegeben oder natürlichen Mitteln versteht man:

Statisch-mechanische und dynamische Kräfte, wie sie z.B. bei Massagen, passiver und aktiver Mobilisation, isometrischen Übungen und auch bei der Bewegungstherapie zum Tragen kommen.

Aber auch die physikalische Therapie fällt als Teilgebiet der Physiotherapie darunter, denn Wasser, Licht, Wärme, Kälte und Elektrizität, wie z.B. bei der TENS oder der Mittefrequenztherapie, gehören zu den naturgegebenen Elementen.

Ein Physiotherapeut muss neben einem umfangreichen Detailwissen über die Anatomie und Physiologie auch die Fähigkeit besitzen, Unterschiede im Gewebe, am Körper und in der Gelenkbeweglichkeit erfühlen zu können und mit Ausgeglichenheit, Ruhe und Einfühlungsvermögen an seinen Patienten herantreten. Es ist essenziell, dass der tierische Patient sich auf seinen Therapeuten einlassen kann und Vertrauen entwickelt, um während der Behandlung entspannen zu können.

Der tierische (wie auch der menschliche) Körper ist ständig inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt, die das ein oder andere Mal auch zu Schäden oder Einschränkungen führen können, seien es Verletzungen, Fehl-/Schonhaltungen aufgrund vorangegangener Schmerzen durch Gelenk- oder Muskelproblematiken oder schlichtweg Verschleißerscheinungen aufgrund des Alterungsprozesses. Der Körper versucht immer leistungsstark zu bleiben und kompensiert Schmerzen und Fehlstellungen durch einen Ausgleich, eine Überbeanspruchung an anderer Stelle. Solch eine Kompensation kann häufig lange aufrechterhalten werden, aber ab einem gewissen Grad, ab einer gewissen Dauer der ursächlichen Dysfunktion kann der Körper des Tieres seine Kompensationsfähigkeit verlieren und deutliche Symptome werden sichtbar.

Soweit sollte man es nicht kommen lassen!

Oft zeigen unsere Tiere schon vorher sehr subtile Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist und sei es nur dass sie ruhiger als sonst sind, weniger gerne spazieren gehen, schwerer aufstehen oder sich ungern hinlegen, mal keinen Appetit haben oder beim Reiten unwillig sind. Die Liste könnte unendlich weitergeführt werden.

Meiner Erfahrung nach sollte man diese ersten Zeichen ernst nehmen und sie nicht einfach übergehen. Denn eines ist klar, je früher gegen beginnende Probleme, Schmerzen und Fehlbelastungen angegangen wird, umso größer ist die Chance auf Wiederherstellung der physiologischen Funktion und ein eventuell chronisches Geschehen kann abgewendet werden. Aber auch bei schon länger bestehenden Problemen oder eben schon chronischen Zuständen ist eine genaue Analyse bzw. Untersuchung des Zustandes ratsam und eine Therapie, sei sie rein physiotherapeutisch oder kombiniert mit anderen Therapieformen/-richtungen ist immer empfehlenswert.

Dem Tier zuliebe sollte immer eine Verbesserung des Zustandes angestrebt werden, auch wenn manchmal sichtbare Erfolge seine Zeit brauchen.

Also, wann sollten Sie sich überlegen ihr Tier physiotherapeutisch untersuchen und behandeln zu lassen (Auflistung erhebt keine Garantie auf Vollständigkeit):